Zum Inhalt springen

FAZIT EINES 10-TAGE-TREKS

10 Tage lang trekke ich zum Annapurna Base Camp und wieder zurück. Das ist in mehrfacher Hinsicht eine Premiere: Zum ersten Mal in meinem Leben befinde ich mich im Himalaya. Und zum ersten Mal wandere ich länger als zwei Tage am Stück.

Der Annapurna Base Camp Trek gehört zu den bekannteren Touren Nepals. Die Pfade sind gut erschlossen, genächtigt wird in Teehäusern entlang des Weges.

Dennoch: Die Wanderung ist herausfordernd. Des Öfteren wird sie mit ‚ukali orali’ (rauf und runter) beschrieben. Entsprechend spannend sieht das Höhenprofil des Treks aus. Am Ende bin ich überglücklich über das Geleistete und fasziniert von der in Worten kaum zu beschreibenden Schönheit der Natur. Und vor allem bin ich um ein paar Erkenntnisse reicher.

Mit Stock über Stein

«You don’t have any hiking poles?», dazu die Stirn in tiefe Falten gelegt. Nein, ich hatte noch nie in meinem Leben Wanderstöcke. Aber nach der hundertsten Empfehlung und dem ebenso oft erhaltenen sorgenvollen Blick besorgte ich mir in Pokhara ein nettes Exemplar. Sie waren natürlich so echt wie die Rolex-Uhren im Thamel-Viertel. Kein Wunder also haben sie nur knapp die Hälfte des Treks überstanden. Aber ich gebe es zu: In den steilen Anstiegen hätte ich sie nicht missen wollen.

An der Flasche hängen

Das Leitungswasser in Nepal ist nicht trinkbar. Eine eigene Wasserflasche ist deshalb in mehrfacher Hinsicht toll: Sie sagt dem Plastik den Kampf an, kann beliebig oft nachgefüllt werden und ‚Gfrörlis’ wie ich verwenden sie nachts als Bettflasche. ‚Safe water’ gibt es entgeltlich in allen Teehäusern. Wer diesen einen Dollar sparen möchte, setzt auf ‚tab water’ und reinigt das Wasser während knapp einer Stunde mit einer mit Chlortablette (in Kathmandu und Pokhara überall erhältlich).

Ausziehen

Ja, es mag verlockend sein, sich nach acht Stunden Wandern erst einmal hinzusetzen und einen Masala Tee zu trinken. Aber der Gesundheit zuliebe gibt es nur eines: zuerst raus aus den nassen und rein in trockene Klamotten. Und sich dann in Hoodie und Kuschelsocken vor den Ofen setzen.

Was der oder die Bäuer:in nicht kennt

Keine Experimente in puncto Essen. Es ist nun mal leider so: Die hygienischen Standards lassen zu wünschen übrig und fordern unseren Verdauungstrakt. Auf bewährte Speisen zu setzen, kann helfen. Zum Beispiel auf Dhal Bat bestehend aus Reis, Linsensuppe und saisonalem Gemüse. Nepals Nationalgericht ist nährstoffreich, sättigend und immer frisch zubereitet.

Sonnengruss

Sonnenaufgänge in den Bergen sind mystisch und wunderschön. Morgens um sechs Uhr kann sich das Warten auf die wärmenden Strahlen allerdings unendlich lange anfühlen. Deshalb genau abklären, wann der Sonnenaufgang ist, am besten durch verschiedene Quellen.

Warmes Wasser

Wäscheservice gibt es auf dem Trek selten. In den Kleidern duschen ist wie zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Während der rund 15 Minuten, die man entgeltlich duschen darf, bleibt genügend Zeit für das Wäschewaschen. Tipp: Kernseife ist biologisch abbaubar und eignet sich als Duschmittel, Waschmittel und Shampoo gleichermassen.

Mit voller Power

Strom steht den Wanderern in höheren Lagen selten oder nur gegen einen Aufpreis zur Verfügung. Darum unbedingt eine eigene Powerbank mitnehmen. Sie sorgt für Flexibilität und Entspanntheit: Man muss sich nicht ins Gerangel um die wenigen Steckdosen stürzen.