Temperaturen bis zu 35° Grad lassen uns in den Städten schwitzen. Badespass und eine richtige Abkühlung gibt’s am Oberblegisee, Klöntalersee und Lai Nair.
Der Sommer 2017 meint es bislang gut mit uns. Fast zu gut. Mit Temperaturen von bis zu 35° Grad wurde für tiefe Lagen im Juni gar eine Hitzewarnung ausgesprochen. Der Sprung ins kühle Nass wird zur liebsten Freizeitbeschäftigung. In Zürich heisst das an den freien Tagen: Fleisch reiht sich an Fleisch, egal ob beim Werdinseli, auf der Chinawiese oder am Letten. Und die Wassertemperaturen? Die bewegen sich eher auf Badewannen-Level. Wirklich erfrischende Alternativen finden sich in den nahen und etwas ferneren Bergen.
Meine drei Favoriten in diesem rekordverdächtig heissen Frühsommer:
1 – Oberblegisee (Glarus, ca. 1’422 Meter, Karte)
Mein Heimatkanton Glarus fristete wandertechnisch für mich bisher ein Schattendasein. Unbewusst. Das wird sich nach meinem Ausflug an den faszinierenden Oberblegisee ändern. Den See erreicht man nach einer gut zweistündigen und in diesen Tagen schweisstreibenden Wanderung ab Braunwald. Schneefelder, tosende Wasserfälle und die senkrechten Felswände rundherum sorgen für eine ganz besondere Bade-Atmosphäre. Der Ausblick auf die Glarneralpen ist sowohl vom Wasser aus als auch während der ganzen Wanderung atemberaubend.
Gewählte Route: Ab Braunwald via Seeblengrat und Bösbächialp zum Oberblegisee. Danach in 40 Minuten talwärts nach Brunnenberg und mit der Luftsteilbahn nach Luchsingen-Hätzingen.
2 – Klöntalersee (Glarus, ca. 848 Meter, Karte )
Schwimmt man in der Mitte des Klöntalersees, fühlt man sich ganz klein. Links und rechts ragen Felswände mit Wasserfällen empor. An schönen Tagen lächelt einem die vergletscherte Spitze des Glärnisch zu. Rund um den See gibt es Restaurants und Herbergen. Die schönste Option ist mit Sicherheit ein eigener Camper.
Gewählte Route: Für einmal war nicht viel mit Wandern. Meine Anreise erfolgte via Ziegelbrücke mit dem Auto. Es gibt aber zahlreiche Wanderwege, die zum See führen (zur Inspiration).
3 – Lai Nair (Graubünden, ca. 1’547 Meter, Karte)
Ja, das Engadin liegt von Zürich aus nicht gerade um die Ecke. Wer aber ein verlängertes Wochenende Zeit hat, sollte sich an einem Montag oder Freitag auf den Weg zum Lai Nair machen. Die Wälder und die umliegenden «Unterengadiner Dolomiten» spiegeln sich in der dunklen Oberfläche des kleinen Hochmoorsees. Gut verbinden lässt sich der Badespass mit einer Wanderung durch die Clemgia Schlucht, einem exklusiven Brunch im Gasthaus Avrona und einer Führung durch das Schloss Tarasp.
Gewählte Route: Wanderung durch die bezaubernde Clemgia Schlucht nach Avrona. Von dort in einem kurzen Anstieg zum Lai Nair und danach via Fontana zurück nach Scuol.