«Nach Irland? Cool! Gehst du Wandern?», «Guinness trinken?», «Machst du einen Roadtrip?» Ja, durchaus alles ein bisschen, vor allem aber will ich surfen. Das liegt in Irland nicht fern.
Die grüne Insel bietet zahlreiche Surfspots für jedes Level und das bei einem unschlagbar leeren Line-up. Mich zieht es in den Nordwesten ins County Sligo.
«Ist Irland im Herbst nicht kalt?» Nun, es geht kälter (Norwegen und Island lassen grüssen). Aber auch Surfen in Irland ist ein Schritt aus der Komfortzone. Vor allem für jemanden, der sich im Sommer erkältet, sobald die Klimaanlage läuft und bislang in maximal 18 Grad kaltem Wasser gesurft ist. Die irische See wartet im September und Oktober mit 12 bis 13 Grad auf. Immerhin: Das liegt an den meisten Tagen über der Lufttemperatur.
Die «Gfrörli-Strategie»
Nach zwei Wochen das erfreuliche Fazit: Ich habe die Sprünge ins kühle Nass erkältungsfrei überstanden und blicke auf unglaublich schöne Sessions zurück. Die Wellen sind für meinen Geschmack fast etwas zu gross (bye-bye Komfortzone zum zweiten), brechen aber sanft. Am Ende strahle ich wie ein Honigkuchenpferd über meine grössten je gesurften Wellen. Fáilte – welch‘ Freude!
Für uneingeschränkten Kaltwasserspass drei Tipps an alle anderen «Gfrörlis» da draussen:
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- Ohrstöpsel. Es gibt eigens welche für das Surfen (zum Beispiel bei Surfari). Ich bin mit den herkömmlichen aus der Apotheke für knapp CHF 10 gut zurechtgekommen. Nachteil: gross Schwätzchenhalten ist damit nicht, man hört (fast) keinen Pieps.
- Wetsuit & Booties. Abgesehen von einem Wetsuit (ab 4/3mm Dicke im September) waren für mich die in Sligo erworbenen 5mm-Booties unerlässlich. Kalte Füsse hatte ich ständig – aber nie im Wasser.
- Von Innen wärmen. Eine Thermosflasche mit der bevorzugten warmen Flüssigkeit füllen, nach der Surfsession trinken und wieder auftauen. In Strandhill funktioniert dies auch bestens mit einem Kaffee im wunderbaren Shells Cafe.
Trouvaillen in Irlands Nordwesten
Schlafen – Die Cois Farraige Self Catering Apartments befinden sich am Ende der wunderbaren Uferpromenade Strandhills und direkt am Surfspot. Morgens schon beim Zähneputzen die Wellen checken – oh Surferinnenherz, was willst du mehr.
Essen – Lecker Brunchen im The Sweet Beat (nicht nur für Veganer:innen). Bier und Live-Konzerte gibt es in fast jedem Pub, besonders ins Herz geschlossen habe ich das Tricky’s Mc Garrigles.
Machen – Ab Sligo sind sie alle in 20-60min Autofahrt zu erreichen: Strandhill, Templeboy, Aughris Head, Easky, Bundoran, Tullan und Mullaghmore. Surfanfänger:innen sind bei Seamus von Sligo Surf Experience in den besten Händen. Die müden Muskeln im Voya Seaweed Baths entspannen, die irische Bergwelt auf dem magischen Gleniff Horseshoe Drive erleben, ein Konzert oder Theaterstück im Hawk’s Well Theatre besuchen oder auf den sagenumwobenen Knocknarea wandern und Queen Maeve’s Grave besichtigen.